Geschichtliche Entwicklung

1912 bildeten sich im Verbandsgebiet die ersten Eisenbahn-Gartenbau und Kleintier-Zuchtvereine; im selben Jahr schlossen sich Kleintierzuchtvereine in Emmerich, Bocholt, Mülheim-Speldorf, Wanne-Eickel, Duisburg-Wedau und Witten zusammen. 1913 wurde die Kleintierzuchtvereinigung im Bezirk Essen gegründet. 40 Vereine hatte der Verband bereits 1914. Es galt damals, die Ernährungsgrundlage zu verbessern, weil die Not dazu zwang. Die erste Satzung des Vereins wurde zum 17. Februar 1935 errichtet. Über die Zeit der "Gleichschaltungen“ im NS-Regime bzw. die Eingliederung in den „Reichsnährstand“ begann nach der Währungsreform im Jahre 1948 der allgemeine Wiederaufbau. Große Geländeflächen mussten dabei für den Wohnungs- und Industriebau aus dem Generalpachtvertrag entlassen werden. Durch die vielen Geländeabgaben schmolz die Zahl der Mitglieder zwischen 1960 und 1973 um fast 2.000 auf rd. 8.000.
Der Bezirk Essen vergrößerte sich jedoch im Jahre 1974 durch die Übernahme von rund 400 ha aus den aufgelösten Bezirken Münster (W) und Wuppertal; auch die Zahl der Mitglieder wuchs wieder auf annähernd 13.000. Der Schwerpunkt bei den Verpachtungen liegt heute auf den kleingärtnerisch nutzbaren Flächen, obwohl auf den ehemaligen Brandschutzstreifen – ein Relikt aus Zeiten als die Eisenbahn noch mit Dampf fuhr – ebenfalls auch Acker- und Wiesenflächen verpachtet werden; sogar die eigentlichen Bahndammböschungen sind einer Nutzung zugeführt. Der Verein ist als ,,kleingärtnerisch gemeinnützig“ anerkannt, was für die Gültigkeit von Zwischenpachtverträgen juristisch von Bedeutung ist. Sein Satzungszweck ist die Förderung des Kleingartenwesens. Der Bezirk wird von 106 Unterbezirken unterstützt, deren etwa 240 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen die Vorort-Arbeit wahrnehmen; die Unterbezirke besitzen keine eigene Rechtspersönlichkeit.